Heizung, wozu heizen?

Jedes Haus verliert im Winter Wärme: Weil es draußen kälter ist, will sich die Wärme gleichmäßig verteilen, wandert durch Wände, Fenster und Dach nach draußen. Fachleute sagen dazu „Transmissionsverlust“.
Menschen nehmen Sauerstoff auf, geben Kohlendioxid ab und erzeugen viel Feuchtigkeit beim Baden, Waschen und Kochen. Deshalb muss die Luft alle zwei Stunden erneuert werden. Das ist der „Lüftungsverlust“.
Die Heizung muss beide Verluste decken. Je besser die Dämmung des Hauses, umso weniger Wärmeverluste. Ein Teil der Heizenergie erwärmt nicht das Haus, sondern geht über die Abgase durch den Schornstein nutzlos verloren. Fachleute reden vom „Abgasverlust“.

Ohne Aufwand Geld sparen:
 • Ein Absenken der Raumtemperatur von 23 auf 22 Grad spart sechs Prozent Heizenergie.
 • Abschalten der Umwälzpumpe außerhalb der Heizperiode.
 • Brenner und Kessel regelmäßig warten und aufeinander abstimmen.
 • Öfters täglich durchlüften – ca. fünf Minuten – statt Fenster ständig gekippt lassen.

Investitionen, die lohnen:
Entweder die Heizung verbessern bzw. erneuern oder die Gebäudehalle besser wärmetechnisch gestalten. Z.B. neue Fenster, nachträgliches Dämmen der Fassade. Oder Sie nutzen die Sonnenenergie.
Tipp: Wer gut dämmt, will nicht unnötig viel Energie beim Lüften verlieren. Eine automatische Lüftungsanlage nimmt der warmen Fortluft den Großteil der Energie ab und wärmt damit die kühle Zuluft.
Welche Maßnahmen den größten Nutzen bringen, hängt vom Einzellfall ab. Energetisch sinnvoll ist eine Kombination dieser Möglichkeiten.
Günstige Förderungsmöglichkeiten bieten Darlehensprogramme der KfW.

Die Heizungsanlage, sie besteht aus:
 • Wärmeerzeuger
 • Warmwasserspeicher
 • Rohrnetz
 • Heizflächen
 • Abgasanlage
 • Heizungsregelung

Die Verluste:
Je nach Art, Alter und Wartungszustand der Heizungsanlage.
 • Brennstoff 100%
 • Kesselverluste: 1,5 bis 13% (Strahlungsverluste des Kessels am Aufstellungsort)
 • Abgasverluste: 5,5 bis 17% (gehen durch den Schornstein verloren)
 • Transportverluste: 2 bis 10 % (Rohrleitungsverluste zwischen Kessel und Heizkörper)
Bereich der Gesamtverluste: 9 bis 40%
Durch eine Brennwertheizung verringern sich die Kesselverluste nochmals.
Wie viel Energie geht als Abgas verloren?
Die Höhe des Abgasverlustes multipliziert mit dem Jahresbrennstoffverbrauch ergibt die verlorene Energiemenge bezogen auf die Verbrennung.
Energieverlust = Abgasverlust x Jahresbrennstoffverbrauch
Beispiel: Abgasverlust = 10 % vom Jahresbrennstoffverbrauch = 3.000 l Heizöl oder m3 Erdgas. In diesem Fall entspricht der Energieverlust ca. 300 l Heizöl bzw. m3 Erdgas. Die Grenzwerte der Abgasverluste sind einzuhalten
Die Abgasverluste dürfen bestimmte gesetzlich festgelegte Höchstwerte nicht überschreiten. Diese Höchstwerte hängen ab vom Alter der Heizung und von der Leistung der Heizung. Es gibt Übergangsfristen für ältere Heizungen. Im Messprotokoll gibt der Schornsteinfeger an, ob die Höchstwerte überschritten werden.
Aber selbst wenn die Höchstwerte nicht überschritten werden, gibt es möglicherweise unnötige Energieverluste. Sie entstehen bei schlechter Wärmedämmung des Kessels (Strahlungsverlusten) und häufigen Stillstandsphasen (Auskühlungsverluste) durch mangelhafte Konzeptionierung der Heizungsanlage. Ältere Heizungsanlagen verbrauchen darum häufig mehr Energie als notwendig.
Der Austausch des Heizkessels kann deshalb eine sinnvolle Maßnahme sein. Lassen Sie sich beraten. Bevorzugt sollten Heizkessel mit dem Blauen Engel angeschafft werden, weil sie besonders umweltfreundlich sind. Bedarfsgesteuerte Heizungspumpen sparen Strom und Geld.
 

Kar02
Unbenannt

Stand:        Januar 2023